
Die vergangenen Woche in den Bergen, die hat mir so viel gebracht. Wunderbare Erinnerungen, Muskelkater und ja, gar ein wenig Sonnenbrand. Aber vor allen Dingen eines: Entspannung. Oben auf den Gipfeln stehen und die Landschaft, die sich vor einem eröffnet, bestaunen. Alles erscheint dort oben so klein, ja so unwichtig. Und ich habe mir vorgenommen diese innere Ruhe, die ich dort spürte mit hier her zu bringen. Denn auch der Alltag eröffnet uns Möglichkeiten und Techniken zur Erholungen. Oftmals lösen die naheliegenden Entspannungsmöglichkeiten, wie fernsehen oder ins Bett legen, eher ein schlechtes Gewissen und Laune aus. Somit möchte ich euch heute meine liebsten (aktiven) Tipps zum Entspannen zeigen. Los geht’s!
Liebevolle Botschaften
Eine der wohl einfachsten Techniken, um entspannt durch den Alltag zu kommen, ist sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Dies muss nicht einmal eine Stunde sein, nein. Wenige Minuten reichen bereits, um sich von Stressgefühlen loszulösen. Fünf Minuten den Schreibtisch zu verlassen und eine bequeme Sitzposition einzunehmen, den Raum mit frischer Luft zu füllen. Besonders begeistert bin ich übrigens davon mir selbst liebevolle Botschaften zu schreiben. Dinge, die ich wahrlich gut kann hervorzuheben. Mich schriftlich zu bestärken, dass ich gut bin wie ich bin. Dinge aufzuzählen, auf die ich mich freue, die ich gut gemacht habe oder die mich stärken, für die ich dankbar bin. Dies dürfen weitreichende, wichtige Dinge sein, wie die Familie, Haustiere oder gar dass wir in Frieden und Freiheit leben.
Aber auch ‚kleine“ Dinge sind hier erwünscht. Die Pasta am Abend, dass ich mich zum Spazierengehen aufgerafft habe. Ich habe mir hierfür ein eignes Büchlein genommen. Ein Buch, das mich auch optisch anspricht, das ich leicht immer bei mir haben kann und jederzeit mit Gedanken und Wünschen füllen kann. Dass abends in der Schublade des Nachtischs verwahrt bleibt und nur dir selbst zugänglich ist. Wenn dies erst einmal zur Routine geworden ist und das Büchlein reichlich gefüllt ist, ist es so schön vergangene Phrasen zu lesen und sich zu erinnern. Ihr seht – der Weg zum Glück kann manchmal so einfach sein.
Nehmt euch ein Buch zu Hand, in welches ihr eure Gedanken niederschreiben könnt.
Lasst es zum täglichen Ritual werden Dinge für die ihr dankbar seid, die euch ermutigen, entspannen und bestärken dort zu verewigen.
Morgens: Das Buch mit Sachen füllen, auf die ihr euch freut.
Abends: Den Tag mit ausschließlich Positivem resümieren.

Wandern
Ich kann mich ganz genau erinnern, wie unsinnig ich wandern als Kind fand. Langweilig, ermüdend, lahm – so in etwa war meine damalige Assoziation. Heute hat sich das geändert. Wandern ist für mich nicht nur Bewegung. Es ist vielmehr das Eintauchen in die Natur. Die Lungen mit frischer Luft zu füllen, das Rascheln der Blätter zu vernehmen und auch die totale Auslastung meines Körpers. Denn das ist es für mich, wenn man kilometerweit über Stock und Stein schlüpft, bergauf und wieder hinunter.
Und dabei die Sorgen des Alltags ganz weit weg von mir. Die haben hier keinen Platz zwischen Bäumen, Sträuchern und Felsen. Und dabei müsst ihr nicht einmal weit laufen. Allein das Eintauchen in den Wald wird euch aus eurer Welt herausholen. Lasst euch ein auf die Natur und vergesst, was außerhalb des Waldes auf euch wartet. Lasst euch komplett auf den Wald und die Stille dort ein. Und ihr werdet sehen ihr kommt am Abend erschöpft und losgelöst zurück.
Nehmt euch einen bestimmten Tag für die Wanderung vor, um genügend Zeit zu haben und ihm entgegen zu fiebern.
Nehmt euch etwas Leckeres zu essen mit, um an einem schönen Platz die Aussicht zu genießen. Müll bitte mitnehmen!
Lasst euer Handy zuhause, beziehungsweise stellt es auf lautlos, um euch ganz der Natur hingeben zu können.

Fahrradfahren
Ich bin keine große Radfahrerin. Mein Fahrrad ist das alte Damenrad meiner Oma. Himmelblau und mit weißem Sattel und Reifen. Mit Körbchen zum Einkaufen und Klingel in Törtchen-Optik. Aber vor allen Dingen OHNE Federung oder Gangschaltung. Und dennoch gibt es kaum etwas, das so nach Freiheit schreit wie Fahrradfahren. Wenn man über das Feld in die Abendsonne fährt und der Wind einem die Haare um die Ohren pustet, möchte ich jauchzen vor Freude. Oftmals fange ich gar an zu singen, denn ich fühle mich so frei, so beschwingt. Dabei müsst ihr nicht einmal weit fahren. Bereits eine kleine Strecke von gerade mal 30 Minuten kann euch eure Sorgen vergessen lassen, wieder neuen Mut bringen und entspannen lassen. Vor allen Dingen, die Tatsache, dass man sich aufgerafft hat das Rad aus dem Schuppen zu holen und eine Runde zu drehen, wird euch mit Glückshormonen belohnen.
Dreht noch abends nach der Arbeit/Uni eine Runde mit dem Rad. So könnt ihr euch direkt vom stressigen Tag erholen.
Verbindet das Radfahren gerne mit einem schönen Picknick in der Natur.
Sucht euch eine schöne Route aus, bei welcher ihr vielleicht auch an einer Eisdiele vorbeikommt.

Schwimmen
Meine liebste Sportart. Damals in Peking 2008, da stellte ich den Wecker auf 5:30 Uhr morgens, um Michael Phelps bereits vor der Schule durch das Becken fliegen zu sehen. Und seit dem ist die Leidenschaft ungebrochen – nicht nur vor dem Fernseher. Auch ich tauche so gerne in das kühle Nass ab. Denn an kaum einem Ort erfährt man solch eine beruhigende Stille als unter Wasser. Ja, hier kann man wortwörtlich vom Alltag abtauchen, entspannen. Auch im überfüllten Hallenbad. Die Schwimmbrille auf und durch das Wasser gleiten.
Zudem erzwingen Schwimmzüge eine regelmäßige Atmung, die wir gerade in aufregenden Zeiten gerne mal vergessen. Die Atmung ist wichtig für unsere Herzfrequenz, eine regelmäßige Atmung bringt diese wieder ins Lot. Und wenn ich mich dann absolut ausgepowert habe und aus dem Becken steige, belohne ich mich mit einer warmen Dusche und einem leckeren Essen. Die Freude, die mir das Ab- und Auftauchen brachte, die nehme ich mit nach Hause.
Fragt gerne eine Freundin, einen Freund, ob sie oder er mitkommen möchte. Man muss sich beim Schwimmen selbst nicht unterhalten, aber durch die Verabredung geht ihr auch wirklich hin.
Belohnt euch danach mit einem schönen Film oder leckerem Essen.
Verwöhnt eure Haut nach dem Schwimmen zusätzlich mit einem duftenden Schaum und einem pflegenden Hautöl.

Entspannen durch Mountainbikefahren
Ja, ich muss gestehen: Mountainbikefahren ist nicht etwas, das ich tagtäglich tue. Im Gegenteil: Letzte Woche Sonntag war es gar das erste Mal, dass ich es tat – und dann auch noch auf einem E-Bike. Doch das tut hier gar nichts zur Sache. Was wirklich wichtig ist, ist, dass es mir eine solche Freude bereitet hat. Denn man macht Strecke. Beim Wandern gibt es Wege, die man gut und gerne gehen kann. Beim Mountainbikefahren kommt man aber über diese hinaus. Man kann durch Wald fahren, von Dorf zu Dorf und wieder in den Wald hinein. Man muss sich so konzentrieren, um sicher über Steine, Wurzeln und Geröll zu fahren, dass man gar nicht an etwas anderes denken kann.
Auf geraden Strecken tut man nichts außer die Aussicht auf Natur und Landschaft zu genießen. Bergauf brennen die Beine und man powert sich unheimlich aus. Bergab verspürt man eine solch große Freude – wie Lotta aus der Krachmacherstraße. Nur ohne Teddy auf dem Gepäckträger und das Fahrrad war auch nicht von Tante Berg „gemopst“. Man erfährt so viel dabei. Die Strecke, die wir hinter uns gebracht haben, war so vielseitig. Dörfer, Wald, vorbei am Tierpark, eine Pferdekoppel hier, Apfelbäume dort. Ständig gab es etwas anderes zu sehen und entdecken. Und wenn man abends nach Hause kommt, dann spürt man nichts anderes als Erschöpfung und Freude. Eingekuschelt auf dem Sofa wird Erlebtes verarbeitet.
Nehmt euch auf jeden Fall einen Helm mit, dieser sorgt für zusätzliche Sicherheit auf dem Fahrrad.
Plant gerne einen ganzen Tag dafür ein. So könnt ihr euch genügend Zeit lassen und am Abend ausgiebig euren Muskelkater auskurieren.
Sorgt unbedingt für genügend Trinkwasser.

Mit Musik entspannen
Zugegeben: Die oben genannten Punkte waren alle von sehr viel Aktivität geprägt. Doch meistens rufen stressige Tage vor allen Dingen nach Erholung. Ich persönlich kann sehr gut bei Musik entspannen. Das kann sowohl heitere, fröhliche Musik sein, die mich zum Tanzen motiviert. Doch auch Entspannungsmusik, manchmal gar die klassischen Delfingesänge oder Laute einer Klangschale, vertreiben Stress bei mir. Am liebsten kombiniere ich diese mit leichten, fließenden Yoga-Übungen. Doch auch eine angezündete Duftkerze in Kombination zu einer Meditationsrunde im Bett einschließlich oben genannter Musik, lässt den Alltag vergessen.
Besonders schön, wenn man Entspannung auch aktiv dem Körper zufügt: Musik an, Kerzen entzünden, Gesichtsmaske auflegen, heißes Bad mit ätherischen Ölen einfließen lassen. Die sanfte Musik entlockt uns aus unseren Grübeleien und verwandelt unser noch so kleines Badezimmer in eine kuschelige Wohlfühlen-Oase. Dabei muss die Entspannungsmusik jedoch keine klassische in diesem Sinne sein, sondern einfach Musik, die gefällt. Das ist bei jedem sehr individuell.
Playlist mit persönlicher Entspannungsmusik bei Spotify etc. anfertigen.
Mir persönlich gefällt auch diese hier bei YouTube.
Musik zum Entspannen mit Tanzen, Yoga- und Meditationsübungen oder Beautytreatment verbinden.

Entspannen durch bewusstes Atmen
Dieser Punkt mag für einige etwas deplatziert wirken. Schließlich atmen wir pro Tag ca. 17.000 Mal. Und das voll automatisch, ohne groß darüber nachzudenken. Weshalb ist es denn dann so wichtig auf seine Atmung zu achten? In Stresssituationen neigen wir stark dazu unsere Atemfrequenz zu erhöhen und mit ihr unsere Herzfrequenz. Das ist natürlich nicht gut – weder für den Abbau des Stress‘, noch für unseren Körper. Demnach sollten wir uns in Stresssituationen fünf Minuten Atemauszeit gönnen. Dabei atmen wir fünf Minuten ganz bewusst ein und aus. Wichtig ist es, dass sich die Länge des Ein- und des Ausatmens gleichen.
Probieren wir es doch am Anfang mit fünf Minuten. Über fünf Sekunden hinweg einzuatmen, um dann fünf Sekunden lang genüsslich auszuatmen. Dabei konzentrieren wir uns ausschließlich auf unsere Atmung und das Zählen. Nichts sonst hat hier Platz. Besonders entspannend wirkt diese Übung an einem gemütlichen Ort, wie dem Sofa oder einem bequemen Sessel. Um noch besser entspannen zu können, die Übung direkt nach dem Aufstehen und abends vor dem zu Bettgehen durchführen, wenn wir sie uns als festes Ritual vornehmen.

Das waren sie nun, meine 7 Tipps gegen Stress im Alltag. Ich hoffe sie laden euch in Zukunft ein mehr zu entspannen und euch zu erholen. Falls ihr noch weitere Tipps und Techniken habt, dann schreibt sie mir doch gerne unten in die Kommentare. Ich würde mich sehr freuen zu lesen, wie ihr euch entspannen könnt und diese ebenfalls ausprobieren. Weitere Tipps und Artikel für ein bewusstes Leben findet ihr hier. Bis dahin, liebe Grüße!
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich entspanne immer super beim Musik hören. Kann ich nur empfehlen.
Mit besten Grüßen,
Manuel
Lieber Manuel,
vielen lieben Dank dir für deinen Kommentar. Das freut mich sehr, dass dir mein Beitrag weiterhelfen kann. Musik finde ich auch einen tollen Entspannungsfaktor. Egal, ob klassische Instrumentalmusik oder fröhliche Musik zum Tanzen und Mitsingen 🙂
Liebe Grüße
Fabi
wunderbar geschrieben,animiert zum nachmachen
Vielen lieben Dank! Das freut mich sehr zu hören ❤️