
Häufiger mal auf die innere Stimme hören. Ayurveda ist so vielschichtig: Es kann Krankheiten heilen, aber auch einfache Unpässlichkeiten lindern. Wie kommt es, dass Naturheilkunde und Ayurveda so alltagstauglich sind?
Ayurveda ist ein Medizinsystem, bei dem die Prävention im Vordergrund steht. Durch die Konstitutionslehre wird berücksichtigt, dass jeder Mensch anders ist. Empfehlungen sind individuell auf jede*n Patient*in ausgerichtet. Dabei werden Gewohnheiten von Essen, Schlafen, Bewegung berücksichtigt, das macht es so alltagskompatibel. Die individuelle Gesundheitsfürsorge ist im Ayurveda von zentraler Bedeutung.
Die Doshas schreiben den Typen bestimmte Eigenschaften zu. Der Vata-Typ ist oft hager, hat hervorstehende Gelenke, eher unregelmäßige Körperproportionen und ist häufig kälteempfindlich. Diese werden sich bei kalten Temperaturen intuitiv dicker anziehen, weil sie vor allem trockene Kälte nicht gut vertragen. Der Kapha-Typ liebt kaltes Wetter ebenfalls nicht so sehr, reagiert aber eher auf feuchte Kälte mit Unbehagen. Der Pitta-Typ wiederum fühlt sich im Herbst wohler als in extrem heißen Sommern. Er verfügt über viel innere Hitze und freut sich über kühlere Temperaturen.
Das typenangepasste Essen ist wichtig. Vata sollte Gerichte mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer, Knoblauch und Kurkuma zu sich nehmen. Alles, was die Durchblutung fördert, zugleich aber leicht verdaulich ist. Für den Kapha-Typ sind heiße Ingwertees und ungezuckerte Kräutertees zur Stoffwechselaktivierung und inneren Erwärmung oft schon ausreichend.
Eigentlich wissen Menschen ganz intuitiv, was ihnen guttut. Nur leider nehmen sie die Signale, die ihr Körper aussendet häufig nicht wahr oder sie gehen einfach darüber hinweg. Unser von Routine getriebenes Verhalten führt uns mitunter in die falsche Richtung. Es wäre hilfreich, wieder mehr auf die innere Stimme des Körpers zu hören. Der Körper meldet uns nämlich ziemlich direkt zurück, was er empfindet: Kälte, Hunger, Müdigkeit, Schwitzen und vieles mehr. Wer darauf hört, tut schon viel für ihr*sein Wohlbefinden.

Das indische Medizinsystem setzt auf die Wirkung von Gewürzen: Zimt, Muskat, Chili wärmen. Fruchtige Holunderblüten unterstützen Kapha und Hibiskus Pitta.
Naturheilkunde | Einer für alle!
Der Tag sollte mit einem Glas Ingwerwasser beginnen – ganz egal welcher Konstitutionstyp mensch ist. Dieses Glas ist dem morgendlichen Strecken und Dehnen der Glieder vergleichbar. Es regt den Körper an, innerlich wach zu werden, sich auf Aktion einzustellen und dem trägen Kapha-Zustand nach dem Erwachen Power entgegenzusetzen. So geht’s: Einige Scheibchen Ingwer im Wasser ein paar Minuten aufkochen. Vata und Kapha trinken es warm, Pitta eher lau- oder zimmerwarm. Du wirst staunen, wie viel Potenzial der Körper mit Ingwer entwickelt. Die Säure des Kaffees dagegen raubt Energie. Mein Rat: Kaffee erst ab etwa 11 Uhr trinken und mit einer Kapsel Kardamom trinken – das beruhigt den Magen.
Zum Weiterlesen:

Dr. Ernst Schrott, Dr. Wolfgang Schachinger: Ayurveda, Trias. Die beiden renommierten Ayurveda-Ärzte erklären Grundlagen, liefern Übungen, Rezepte. Sehr gutes Basisbuch.

Kerstin Rosenberg, Prof. Dr. Tanuja Nesari: Ayurveda heilt, Südwest. Einführung in die indische Naturheilkunde mit Ernährungstipps, Listen mit Lebensmitteln für jeden Typ, einfache Rezepte. Umfassend und detailliert.

Dr. Vinod Verma: Gesund durch Ayurveda, Knaur. Du kannst deine Ayurveda-Konstitution mithilfe des Buches ermitteln und unkomplizierte Lösungen für Ungleichgewichte finden.
Ich selbst bin ein absoluter Fan von Naturheilkunde und Ayurveda und du? Verrate es mir doch gerne in den Kommentaren, es interessiert mich wirklich sehr! Ich hoffe ihr bleibt alle gesund! Eure Fabi 🙂
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