
Weniger Chaos – mehr Leichtigkeit. Entrümpeln befreit von Ballast. Nicht nur Keller, Dachboden und Kleiderschrank, sondern auch unsere Seele. So schaffst du mit Minimalismus Raum für Neues!
Menschen neigen zum Horten: Ob Büchersammlung, der überquellende Kleiderschrank oder all die Hölzchen und Schrauben, die mensch irgendwann noch einmal gebrauchen könnte … Gründe für’s Sammeln gibt es viele. Manche Menschen haben noch echten Mangel erlebt, für andere hängen an den Teilen Erinnerungen und ein Stück Identität. Je mehr Gefühle damit verknüpft sind, desto schwerer fällt das Wegwerfen. Und irgendwann steht mensch dann vor einem schier unbezwingbaren Berg. Am besten beginnst du beim Aussortieren mit kleinen Einheiten, wie einer Schublade und setzt dir Zeitlimits.
Emotional neutrales Terrain: Mit Minimalismus im Badezimmer geht’s los
Für den Einstieg empfehle ich das Badezimmer: Das ist weniger emotional aufgeladen. Und der Aufwand ist meistens überschaubar: abgelaufene Medikamente aussortieren, Kosmetikproben, angebrochene Tiegel und Tuben entsorgen. Was übrig bleibt, kommt in Boxen, nach dem Motto „Gleiches zu Gleichem“: Haargummis zu Spangen, Nagellack zum Maniküre-Set.
In der Küche auf das Wesentliche beschränken
Auch die Küche ist kein Seelenort und damit leicht zu ordnen. Geh alle Schränke durch: Was habe ich in den vergangenen zwei Jahren überhaupt benutzt? Wer nicht gerade Hobbyköch*in ist, darf Spezialgerätschaften getrost weggeben. Auch Doppeltes und Kaputtes wird aussortiert sowie Lebensmittel, die verdorben sind. Wichtig für das Wohlgefühl: Arbeitsfläche freiräumen.
Hand auf’s Herz | Minimalismus bei Kleidung, Schuhen und Taschen
Passt das überhaupt noch zu mir? In der Größe und dem Stil? Auch vor dem Kleiderschrank leistet die Zwei-Jahres-Regel gute Dienste. Am besten den Schrank einmal komplett leer räumen und dann drei Stapel bilden: Behalten, wegwerfen und weggeben. Beim Einräumen auch hier Gleiches zu Gleichem sortieren. Und: Gönn dir eine (Zwischen-)Ablage, wie einen Stuhl oder eine Garderobe.
Aufräumen mit Gefühl: Der Wohn- und Arbeitsbereich
Im Wohnraum sind sie versammelt, die Geschenke und Erinnerungsstücke. Alle Deko-Objekte einmal abräumen und neu entscheiden, was bleiben soll. Dabei kann mensch Geschenke noch einmal würdigen, aber dann darf mensch mit ihnen machen, was mensch will – auch entsorgen. Bei Erinnerungsstücken überlegen: Brauche ich den Gegenstand zum Erinnern oder reicht das abgesicherte Erlebnis? Mein Tipp für die Schreibecke: Nur was ständig benutzt wird, bleibt draußen, alles andere wandert in die Schublade. Regelmäßig pro Woche eine überschaubare Zeiteinheit für Papierkram reservieren. So arbeitet mensch Stapel langsam, aber sicher ab, ohne vorher entmutigt zu sein.
Dachboden und Keller: Minimalismus für Fortgeschrittene
Hier haben wirklich nur saisonale Artikel, wie Winterreifen, Gartenwerkzeug oder die Kühlbox ihren Platz. Doch oft lagern an diesem Ort Dinge, die schon einmal aussortiert wurden, aber „zu gut“ zum Wegwerfen sind. Außerdem viele Erinnerungsstücke. Am besten holst du dir Hilfe von einer Freundin – zum Entscheiden und auch zum Tragen. Kaputte Sachen gleich entsorgen. Tipp: Bei Erinnerungsstücken reicht es oftmals völlig aus, etwas symbolisch aufzubewahren. Zum Beispiel bei Erbstücken nur eine Kaffeetasse statt des ganzen Küchenbüffets.
Wohin mit den Sachen, die noch gut sind?
Das ist doch viel zu schade zum Wegwerfen! Ausmisten fällt leichter, wenn die Gegenstände nicht einfach im Müll landen, sondern neue Besitzer*innen finden. Etwa in Facebook-Gruppen deiner Stadt oder online auf Tauschbörsen wie www.vinted.de. Groß angelegte Kleidertauschpartys veranstaltet Greenpeace in Mannheim und sicherlich auch in deiner Stadt. Über Sachspenden freuen sich Sozialkaufhäuser und Umsonstläden (www.umsonstladen.de), Organisationen wie Oxfam (www.oxfam.de) und die Johanniter nehmen medizinische und orthopädische Hilfsmittel. Frag auch gerne mal das örtliche Tierheim oder Frauenhaus an, ob sie Handtücher oder Bettwäsche gebrauchen können.
Zu viel Besitz bindet Energie: Er will sortiert, gepflegt und aufbewahrt werden.
Ordnung dauerhaft erhalten
Vorsicht bei Schnäppchen
Noch nie war Konsum so einfach und günstig wie jetzt. Deswegen empfehle ich, vor dem Kauf kurz innezuhalten, die Qualität zu prüfen und sich zu fragen: Wann und wie werde ich den Gegenstand wirklich nutzen?
Plastiktüten ablehnen
Stoffbeutel kann mensch mehrfach verwenden – deshalb bewahre ich sie bis zum nächsten Einkauf immer griffbereit auf.
Minimalismus auch im Haushalt
Ob Putzmittel, Kosmetik, Haushaltsgeräte oder Werkzeug – je spezialisierter ein Haushalt ist, desto mehr Dinge müssen aufbewahrt, verstaut und arrangiert werden. Also: Was braucht mensch wirklich, was kann mensch bei Bedarf auch einfach ausleihen?
Kein Weg umsonst
Aufräumen wird gern verschoben, weil sich schon wieder so viel angesammelt hat und es so mühsam ist. Viele Dinge lassen sich aber auch einfach nebenbei wegräumen: Benutztes Geschirr etwa auf dem Weg in die Küche. Und die dreckige Wäsche landet mal eben im Vorbeigehen im Wäschekorb.
2-Minuten-Regel
Wer eine Neigung zu To-Do-Listen hat und dann entmutigt wird, weil sie so lang sind: Erledige alles sofort, was du innerhalb von zwei Minuten schaffen kannst.
Kaputtes sofort reparieren oder entsorgen
Toaster, Topfdeckel oder die Küchenlampe gehen kaputt – und nun? Plane sofort einen Reparaturtermin ein. Entweder in deinem Kalender oder im Fachgeschäft.
Kleinkram-Schublade und Sammel-Ecke gönnen
Erlaube dir einen Ort in der Wohnung, an dem sich der alltägliche Krimskrams, bei dem mensch nicht so recht weiß, wohin mit, ansammeln oder Zeitungen sich ein paar Tage stapeln dürfen.
Für jeden Gegenstand einen festen Platz schaffen
Und an diesen kommt er nach dem Benutzen auch sofort wieder zurück. Das vermeidet Unordnung und Hektik beim Suchen. Und die Sachen liegen nicht irgendwo herum.
Sich mit leeren Flächen anfreunden
Wer sich bisher mit vielen Besitztümern umgeben hat, kann sich nach umfangreichem Ausmisten unwohl fühlen. Gib dir Zeit, dich an dein neues Umfeld zu gewöhnen.
Hi Fabi,
tolle Tipps, die ich natürlich direkt neugierig aufgesaugt habe, denn ich bin total im Minimalismus-Fieber! Ich schaue auch, dass ich alles reduzieren kann, vom Kleiderschrank über meine Skincareprodukte bis hin zur Einrichtung, Deko, etc….ist ist wirklich ein sehr befreiendes Gefühl und schafft Leichtigkeit. Auch ein guter Tipp ist die 2-Min-Regel, weil ich doch manchmal dazu neige, etwas aufzuschreiben, was ich erledigen muss, wo ich mich hinterher mal wieder fragen musste, ob das aufschreiben selbst wieder länger (oder zumindest genauso lange( gedauert hat, als es einfach zu tun 😀
Beispiel: Faltwäsche einräumen *dödöm* 😀
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa,
vielen lieben Dank dir für deine Nachricht und deine lieben Worte! Ja, absolut! Stimmt, die 2-Minuten-Regel ist auch eine Erleichterung, nutze sie immer beim Arbeiten 😀
Hab einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Fabi
Liebe Fabienne,
danke für diesen tollen Beitrag! 🙂
Ich achte auch sehr darauf, nicht zu viel anzuhäufen. Ich finde es sehr anstrengend, wenn man über die Dinge, die man besitzt keinen Überblick mehr hat. Irgendwann habe ich gelernt, nicht blind einkaufen zu gehen. Was Lebensmittel angeht, kaufe ich das, was ich brauche. Bei „größeren“ Anschaffungen oder Dingen, die eigentlich nicht geplant gewesen sind, überlege ich erst, ob ich sie wirklich benötige.
Das funktioniert eigentlich ganz gut. 🙂 Kleinigkeiten die ich nicht unbedingt im Blick habe, gönne ich mir aber auch manchmal, z. B. eine gut riechende Badesubstanz oder eine neue Pflanze für meine Wohnung.
Liebe Grüße
Lisa Marie
Liebe Lisa Marie,
danke dir für deine Nachricht und deine Worte 🙂 Ja, genauso sehe ich es auch! Voll gut, dass du da schon deine eigenen Strategien hast – und natürlich darf man sich immer mal was gönnen 🙂
Liebe Grüße
Fabienne
Je älter man wird, desto mehr sammelt man… leider. Es tut tatsächlich gut, sich von alten und unbrauchbaren Sachen zu verabschieden. Toll geschrieben! Danke und liebe Grüße!
Liebe Mira,
vielen lieben Dank dir für deine Nachricht und deine Rückmeldung 🙂 Ja, da hast du vollkommen recht!
Liebe Grüße
Fabienne